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Herzschwäche: Symptome sind oft unspezifisch

Nachlassende Leistungsfähigkeit und Atemnot gelten als typische Anzeichen.

Mann sitzt erschöpft auf dem Sofa
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Bei chronischer Herzschwäche – medizinisch Herzinsuffizienz – lässt die Pumpkraft des Herzens allmählich nach. Erste Symptome einer Herzschwäche sind eine nachlassende Leistungsfähigkeit sowie Atemnot und Gewichtszunahme. Dramatischer verläuft eine akute Herzinsuffizienz. 

Herzschwäche beginnt meist schleichend

Bei einer Herzschwäche werden Organe wie Gehirn, Muskeln und Nieren nicht mehr optimal mit Blut – und damit mit Sauerstoff und Nährstoffen – versorgt. Das hat Folgen, die am Ende lebensbedrohlich sein können. Die ersten Symptome einer chronischen Herzschwäche sind oft unspezifisch: Die Leistungsfähigkeit lässt nach, was sich beispielsweise beim Sport, Treppensteigen oder Bergwandern zeigen kann. Betroffene sind schneller erschöpft, spüren Atemnot und müssen häufiger Pausen machen. Nicht selten tun Betroffene diese ersten Beschwerden als vorübergehende Erschöpfung oder Alterserscheinungen ab. Das ist allerdings fatal, denn unbehandelt schreitet die Herzerkrankung weiter fort, die Symptome nehmen zu. Wird eine Herzschwäche hingegen früh erkannt und behandelt, lässt sich der Krankheitsverlauf bremsen und die Lebensqualität lange erhalten. 

Herzschwäche-Symptome: Atemnot ist ein typisches Anzeichen

Je nachdem, welche Herzhälfte betroffen ist, unterscheiden Fachleute die Rechtsherzinsuffizienz und die Linksherzinsuffizienz. Meist sind bei fortschreitender Herzinsuffizienz beide Herzhälften betroffen. Diese bemerken Betroffene zunächst bei Belastung, zum Beispiel beim Sport oder beim Treppensteigen. Schreitet die Erkrankung weiter fort, kommen Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche schon bei einfachen Tätigkeiten wie Spazierengehen oder Hausarbeit schnell außer Atem. Im Endstadium ist die Luftnot sogar in Ruhe spürbar.

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Um das Fortschreiten der Krankheit zu charakterisieren, nutzen Ärztinnen und Ärzte die Einteilung der New York Heart Association (NYHA)

NYHA-Stadien der Herzschwäche  

Für die Behandlung ist entscheidend, wie weit die Herzschwäche bereits fortgeschritten ist. Bereits bei der Diagnose ordnen Ärztinnen und Ärzte die Herzschwäche daher in ein Stadium ein, das sogenannte NYHA-Stadium (NYHA = New York Heart Association). Folgende vier Stadien werden unterschieden:

NYHA-Stadium I: Herzschwäche ohne körperliche Einschränkung. Alltägliche körperliche Belastung verursacht keine Beschwerden.

NYHA-Stadium II: Herzschwäche mit leichter Einschränkung. Keine Beschwerden bei Ruhe und geringer Anstrengung. Symptome wie Atemnot oder Herzrhythmusstörungen bei körperlicher Belastung wie Bergaufgehen oder Treppensteigen.

NYHA-Stadium III: Herzschwäche mit höhergradiger Einschränkung: Keine Beschwerden in Ruhe. Symptome wie Atemnot oder Herzrhythmusstörungen schon bei geringer Belastung wie Spazierengehen.

NYHA-Stadium IV: Herzschwäche mit Beschwerden bei Belastung und in Ruhe: Betroffene sind meist bettlägerig.    

 

Schwere Atemnot in Ruhe ist das entscheidende Zeichen dafür, dass sich eine chronische Herzschwäche zu einem Lungenödem entwickelt. Am stärksten ist die Luftnot dann im Liegen. Beim Husten kann Flüssigkeit oder Schaum austreten. Ein Lungenödem ist ein Notfall, bei dem Sie sofort über die 112 den Rettungswagen mit Notarzt rufen müssen. 

Wassereinlagerungen-Fuss
© DHS/medicalARTWORK Zeichen einer Herzschwäche: Wassereinlagerungen an Knöcheln und Beinen. Beim Drücken mit dem Finger bleibt eine Delle zurück.

Weitere Symptome: Wassereinlagerungen und Gewichtszunahme

Bei einer Herzschwäche schafft es der Herzmuskel nicht mehr, genügend Blut in den Kreislauf zu pumpen, es kommt zu einem Rückstau in den Venen. In der Folge sammelt sich Wasser im Gewebe, es bilden sich Ödeme. Diese zeigen sich als Schwellungen, vor allem in den Füßen und Knöcheln. Durch die Wassereinlagerungen kommt es zu einer Gewichtszunahme, oft auch innerhalb kurzer Zeit. Ödeme sind ein typisches Symptom bei fortschreitender Herzinsuffizienz. Zusätzlich zu den genannten Beschwerden können bei einer Herzschwäche folgende Symptome auftreten:

  • beschleunigter Puls, vor allem bei Belastung („Herzklopfen“)
  • beschleunigter Atem
  • Husten, Rasselgeräusche beim Atmen
  • kalte Finger, Füße und Beine
  • nächtlicher Harndrang
  • Schwindelgefühl

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Akute Herzschwäche: Symptome innerhalb von Minuten

Anders als bei einer chronischen Herzschwäche treten die Symptome bei einer akuten Herzschwäche plötzlich, also innerhalb von Minuten oder Stunden auf. Durch einen Herzinfarkt, extremen Bluthochdruck oder andere Herzerkrankungen nimmt die Herzleistung plötzlich dramatisch ab. In vielen Fällen kommt es zum Lungenödem, das sich durch starke Atemnot in Ruhe, rasselnde Atemgeräusche, Husten sowie Schaum in Mund und Atemwegen äußert. Weitere Symptome der akuten Herzschwäche sind Blässe, kalte Schweißausbrüche sowie Todesangst. Eine akute Herzschwäche ist ein Notfall, der sofort medizinisch behandelt werden muss.  

Herzschwäche im Alter nicht unterschätzen 

Vor allem ältere Menschen nehmen die ersten Symptome einer Herzschwäche häufig nicht ernst. Anzeichen wie nachlassende Leistungsfähigkeit, Müdigkeit oder Ödeme an den Knöcheln werden als Alterserscheinung abgetan. Das ist fatal, denn die Erkrankung schreitet unbehandelt fort und schränkt die Lebensqualität der Betroffenen unnötig ein. In Deutschland wird die Zahl der Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche auf bis zu vier Millionen geschätzt. Mehr als 40.000 Betroffene sterben jährlich an der Krankheit.

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Prof. Dr. med. Michael Böhm
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  1. Wer schon bei kleinen Anstrengungen außer Atem gerät, sollte das ärztlich abklären lassen. Lesen Sie hier, wann Atemnot ein Warnsignal ist.
  2. Um Herzschwäche zu erkennen, muss die Ärztin oder der Arzt verschiedene Untersuchungen durchführen. Lesen Sie hier mehr über die Diagnosestellung.
  3. Bewegung und Medikamente sind die wichtigsten Bausteine der Herzschwäche-Therapie. Informieren Sie sich ausführlich über Behandlungsmöglichkeiten.