Haben Sie sich schon mal gefragt, woher Ihre Herztöne kommen? Sie entstehen, wenn sich unsere Herzklappen schließen. Die vier kleinen Klappen tragen große Verantwortung: Wie gut geölte Ventile lenken sie unser Blut mit jedem Herzschlag in die richtige Richtung.
Herzklappen: Entlastung für unser Herz
Unser Herz ist ein echter Hochleistungsmotor. Ohne Pause pumpt es Blut durch den Körper – jeden Tag, ein ganzes Leben lang. Das Herz ist nicht nur extrem leistungsstark, sondern auch hochkomplex. Damit es funktioniert, braucht es viele verschiedene Bauteile – zu den wichtigsten gehören die vier Herzklappen. Sie sorgen dafür, dass die richtige Menge Blut durch das Herz fließt, und sind dafür verantwortlich, dass das Blut nur in die vorgesehene Richtung strömt – also entweder in beide Herzkammern hinein oder wieder hinaus.

Herzklappen arbeiten wie Eisenbahn-Weichen
Die vier Herzklappen sind allerdings nur im Team stark: Um einwandfrei arbeiten zu können, brauchen sie die Hilfe des Herzmuskels. Er pumpt das Blut mit Druck in den Kreislauf. Die Klappen weisen dem Blut dann die Richtung – wie Weichen bei einer Eisenbahn. Dafür haben sie sich perfekt positioniert: Zwei Herzklappen sitzen in der rechten und zwei in der linken Herzhälfte. Die beiden äußeren Klappen nennen sich Pulmonalklappe und Aortenklappe und finden sich an den Ausgängen des Herzens, der Lungenarterie und der Hauptschlagader. Wegen ihres Aussehens werden sie auch Taschenklappen genannt. Die beiden inneren Klappen heißen Trikuspidalklappe und Mitralklappe und befinden sich jeweils zwischen Vorhof und Herzkammer – sie werden auch als Segelklappen bezeichnet.
Was tun, wenn Herzklappen krank sind?
Rund um die Uhr rauscht Blut durch die Herzklappen. Eine ganz schön große Belastung, die die Klappen aber in der Regel routiniert wie eine gut geölte Mechanik wegstecken. In seltenen Fällen kommen Menschen jedoch mit einem Herzklappenfehler zur Welt – und auch gesunde Klappen können krank werden. Sie können verkalken oder sich entzünden. Wird eine Herzklappe undicht, spricht man von einer Herzklappeninsuffizienz.
Die Tücke von Herzklappenerkrankungen: Obwohl das Herz in Not ist, spüren Betroffene häufig lange Zeit keine Symptome. Das Herz muss dann große Kraft aufbringen, um die defekte Funktion der Herzklappen auszugleichen und den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Das führt oft zu einer schweren, teilweise irreversiblen Schädigung des Herzmuskels. Ein häufiger Herzklappenfehler ist beispielsweise die Mitralklappeninsuffizienz, bei der die Mitralklappe des Herzens nicht richtig schließt, was in der Regel operativ, in bestimmten Fällen aber auch mittels Herzkathetertechnik, behandelt werden kann. Eine ebenfalls häufige Erkrankung ist die Aortenklappenstenose. Hier ist die Öffnung der Aortenklappe verengt – dadurch hat es das Herz schwerer, das Blut durch die Aortenklappe zu pressen. Auch hier gibt es die Möglichkeit, über die Herzkathetertechnik oder eine Operation die defekte Herzklappe zu ersetzen.
Unser Video
Der Herzmuskel und seine vier Herzklappen sind wichtige Bauelemente des Herzens. Der Muskel pumpt das Blut mit Druck in den Kreislauf. Die Herzklappen sind dabei einer großen mechanischen Belastung ausgesetzt: Mit 60 bis 90 Kontraktionen pro Minute pumpt das Herz rund 100.000-mal pro Tag ca. 70 Milliliter Blut in den Kreislauf des Menschen. Wie funktionieren die vier „Ventile“ unseres faszinierenden Lebensmotors? Wie schaffen es die Klappen, viele Jahrzehnte den mechanischen 24-7-Belastungen standzuhalten? Der Animationsfilm der Herzstiftung macht dieses Thema für jedermann verständlich.