Das Coronavirus hat unser aller Leben erfasst. Die Öffentlichkeit wird mit Informationen mit oft widersprüchlichen Aussagen überhäuft. Gerade bei Menschen, die zum Beispiel wegen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zur Risikogruppe gehören, wächst die Verunsicherung. Die Deutsche Herzstiftung e.V. hat alle wichtigen Informationen zur Corona-Pandemie für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammengestellt.
Informationen zur Corona-Impfung:
Am 8. Dezember ist in Großbritannien die Impfung gegen das Coronavirus gestartet. Mit großer Wahrscheinlichkeit soll noch im Dezember die Zulassung für den Impfstoff auch in Deutschland erfolgen. Für Verunsicherung haben bei manchen Menschen die Meldungen gesorgt, wonach es seit dem Beginn der Impfungen in Großbritannien bereits zu Nebenwirkungen gekommen ist. Wichtig zu wissen ist dabei, dass dies nicht unerwartet kommt und Impfreaktionen entspricht, wie sie auch bei anderen Impfungen gegen Virus-Erkrankungen auftreten können. Denn auch bei Impfungen gilt der Grundsatz: keine Wirkung ohne Nebenwirkung, wobei immer gewährleistet sein muss, dass der Nutzen die eventuellen Nebenwirkungen überwiegt. Angesichts der Gefährlichkeit von COVID-19, was Todesfälle und langfristige Schäden betrifft, ergibt sich nur eine vernünftige Konsequenz: den Empfehlungen der ständigen Impfkommission zu folgen und sich impfen zu lassen, wie die Deutsche Herzstiftung ausdrücklich hervorhebt. Zur Zeit sind viele Fragen noch offen, zum Beispiel, ob man nach einer Impfung das Virus weiterhin übertragen kann. Die Deutsche Herzstiftung steht hier im engen Austausch mit Experten, um wichtigste Fragen zu dieser Thematik beantworten zu können. Weitere Informationen zur Corona-Impfung hier und ausführlich in der kommenden HERZ heute Ausgabe.
Wichtige Begriffsdefinitionen:
- Coronavirus: Das neuartige Coronavirus gehört zu der schon lange bekannten Gruppe der Coronaviren, die meist harmlose Virusinfektionen verursachen. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort „Corona“ ab, das Kranz oder Krone bedeutet. Die kugelförmigen Viren mit ihren Aufsätzen haben Ähnlichkeit mit dem Strahlenkranz der Sonnenkorona.
- Sars-CoV-2: Die WHO gab dem neuartigen Coronavirus den Namen „Sars-CoV-2„ („Severe Acute Respiratory Syndrome“-Coronavirus-2).
- COVID-19: Die durch Sars-CoV-2 ausgelöste Krankheit wird „COVID-19“ (Coronavirus-Disease-2019) genannt. COVID-19-Patienten tragen das Virus Sars-CoV-2 in sich und zeigen Symptome.
Besondere Risikogruppen:
- Patienten mit einer Erkrankung der Atemwege (z.B. Lungenentzündung, Lungenemphysem, Asthma, COPD, Hochdruck im Lungenkreislauf).
- Patienten, die als Folge einer Herzerkrankung eine Funktionseinschränkung der Atemwege haben (z. B. Blutstauung im Lungenkreislauf als Folge der Herzschwäche).
- Patienten, die eine Herzerkrankung haben (massive Risikosteigerung ab dem 75. Lebensjahr).
- Patienten, die immunsupprimierende Medikamente einnehmen (z.B. nach Herztransplantation oder Verpflanzung eines anderen Organs)
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Was zu beachten ist!
- Die allgemein gültigen Verhaltens- und Hygieneregeln beachten – siehe Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts (RKI).
- Gewissenhafte Einnahme der Herz-Kreislauf-Medikamente. Ohne Rücksprache mit dem Arzt keine Medikamente reduzieren oder absetzen – das gilt insbesondere für die „Blutverdünner“!
- Im Fall einer Infektion die Ärzte/Klinik über die „Blutverdünner“-Einnahme informieren, damit eine unerwünschte Doppelbehandlung mit Gerinnungshemmern vermieden wird.
- Informiert und kritisch sein. Ohne Rücksprache mit dem Arzt auch keine Einnahme zusätzlicher Medikamente oder „Wundermittel“ (können z.B. zu lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen führen).
- Aufmerksam bleiben – die Symptome von Covid-19 können den Beschwerden einer Herzerkrankung stark ähneln. Herzpatienten sollten eine Zunahme von Atembeschwerden nicht leichtfertig als normal ansehen.
- Bei Verdacht auf Herzinfarkt, andere Herznotfälle, plötzlicher Atemnot in Ruhe nicht zögern, sondern sofort den Notruf 112 absetzen.
- Den gesundheitsfördernden Lebensstil (ausreichend Bewegung und gesunde Ernährung) nicht vernachlässigen.
- Bei Viruserkrankungen wie Grippe oder Magen- Darm-Infektionen sich so lange schonen, bis Fieber, Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen abgeklungen sind und man sich wieder wohlfühlt.
Auch für Herzpatienten gilt: Vorsicht ja, Panik nein
- Generell stellen bakterielle oder virale Infektionen eine zusätzliche Belastung für das Herz-Kreislauf-System dar. Diese kann ein durch Erkrankung geschwächtes Herz überfordern.
- Wie riskant eine COVID-19-Ansteckung bei bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung werden kann, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Es gibt noch keine zuverlässigen Daten, welche Auswirkungen Art und Schweregrad der Vorschädigung haben.
- Die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Komplikationen beläuft sich nach derzeitigen Schätzungen auf 5-10 % der COVID-19-Erkrankten.
- Bei COVID-19 kann es auch zu einer direkten Schädigung des Herzens kommen, indem z.B. die Herzkranzgefäße vom Virus befallen werden. Eher selten ist eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) möglich.
Corona-Virus
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Videos zum Thema Corona
Im Rahmen eines Online-Seminars, welches vom Herzkind e.V. und der Kinderherzstiftung gemeinsam mit dem Deutschen Herzzentrum München organisiert wurde, hat Professor Peter Ewert einen Vortrag mit dem Titel „Corona und Patienten mit angeborenen Herzfehlern“ gehalten. Positive Reaktionen der Zuhörerinnen und Zuhörern haben uns dazu bewogen den Vortrag noch einmal aufzuzeichnen, um ihn einem größeren Publikum zur Verfügung zu stellen. Der Vortrag wurde am 06. November 2020 aufgezeichnet.
Was Sie als Herzpatient zu Corona wissen müssen. Herzexperten der Herzstiftung beantworten wichtige Fragen von Herzpatienten. Die Kardiologen Prof. Thomas Meinertz und Prof. Thomas Voigtländer stehen der NDR-Medizinjournalistin und Moderatorin Vera Cordes Rede und Antwort und informieren, worauf es bei einer Herzkrankheit während der momentanen Pandemie ankommt.
Die Corona-Pandemie betrifft nicht nur Gesunde, sondern auch Menschen mit angeborenem Herzfehler und deren Familien. Die Verunsicherung ist groß, gerade auch, weil bestehende Einschränkungen gelockert werden und nach den Sommerferien wieder ein normaler Schulbetrieb anlaufen soll. Vera Cordes, Medizinjournalistin und Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, klärt im Gespräch mit den Kinderkardiologen Prof. Dr. med. Hans-Heiner Kramer und Dr. med. Jens Bahlmann den aktuellen Stand und beantwortet drängende Fragen.
Die Suche nach Impfstoff und Antikörpern ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Um noch mehr Forschung zu ermöglichen, unterstützt die Deutsche Herzstiftung ein Projekt zur Entwicklung einer Antikörper-Therapie an der Technischen Universität Braunschweig. Ein neues Medikament gegen Covid-19, an dem Prof. Stefan Dübel und sein 80-köpfiges Team fieberhaft forschen, soll nicht nur den Heilungsprozess von akut Covid-19-Erkrankten unterstützen, sondern gerade auch Risikogruppen, die nicht hundertprozentig von einer Corona-Impfung profitieren können, vor einer Coronavirus-Infektion schützen: Menschen mit Vorerkrankungen und ältere Personen. Hier stellt Prof. Dübel das Forschungsvorhaben zu einer neuen Antikörper-Therapie vor.
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Corona Fragen und Antworten (2020)
PDF: 1,98 MB -
Covid-19-Projektförderung (2020)
PDF: 623,69 KB -
Empfehlungen in Zeiten von Corona (2020)
PDF: 469,32 KB -
Corona-Forschungsprojekte (2020)
PDF: 192,17 KB -
Corona und Herzschwäche (2020)
PDF: 234,31 KB
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