Podcast

Alkohol und Herz – Schutz oder Schaden?

Ein Gläschen in Ehren, das kann doch nicht schaden. Oder doch? Hören Sie, was zum Rotwein-Paradox und der Alkoholwirkung aufs Herz bekannt ist.

Wein, Herz und Flaschenöffner
Andrii Zastrozhnov - stock.adobe.com

Wie viel Bier, Wein oder Sekt dürfen wir uns ohne schlechtes Gewissen gönnen – zumindest was unsere Gesundheit angeht? Denn Alkohol gehört für viele Menschen in unserem Kulturkreis ganz selbstverständlich beim Essen und Entspannen dazu. Und heißt es nicht, Rotwein sei sogar gut fürs Herz? Auf der anderen Seite weisen über 3 Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren in Deutschland laut Suchtbericht (2018) eine alkoholbezogene Störung auf. Auf diese Fragen und mehr geht die Kardiologin Dr. Dora Csengeri vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf in diesem Podcast näher ein.

Die Wissenschaftlerin hat unter anderem mit Ihrem Team in einer groß angelegten Studie untersucht, wie Alkohol aufs Herz wirkt. Im Gespräch erläutert sie aktuelle Studienergebnisse und warum ein Rotwein-Paradox vorliegt. Und sie erzählt auch, was es mit Alkohol und dem Holiday Heart Syndrom auf sich hat.

Das Rotwein- oder auch französische Paradox

Das Phänomen, dass Franzosen trotz vergleichsweise höherem Alkohol- und Fettkonsum länger leben als etwa Deutsche wurde laut Wikipedia bereits 1819 vom irischen Arzt Samuel Black beobachtet. Der Begriff französisches Paradox wurde dann 1992 von Serge Renaud geprägt, einem Forscher an der Universität Bordeaux. Unter anderem aus dem vergleichsweise hohen Konsum an Rotwein wurde die Annahme gezogen, dass wohl das Rotwein-Trinken und speziell darin enthaltende Pflanzenstoffe wie Resveratrol für den menschlichen Organismus gesund sein müsste. Unter Medizinern ist das allerdings umstritten, vor allem weil die Resveratrolmengen zu gering sind. Alkohol zur kardiologischen Prävention – Stichwort "Rotwein fürs Herz" – wird heute nicht mehr empfohlen. 

Expertin

Dr.med.univ. Dora Csengeri
Bild von Dora Csengeri

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