In der Sprechstunde der Deutschen Herzstiftung werden immer wieder wichtige Fragen gestellt. Interessant war z. B. die Frage, ob man bei bestimmten Herzrhythmusstörungen eine Reise an die Nordsee wegen des dortigen Reizklimas vermeiden sollte.
Gestellt wurde die Frage von einem Herzpatienten aus Thüringen, der seinen Urlaub bislang bevorzugt an der Nordsee verbracht hatte. Wegen eines kürzlich bei ihm entdeckten Vorhofflimmerns war er sich nun aber nicht mehr sicher, ob das dortige Reizklima evtl. eine Gefahr darstellt und er in Zukunft lieber an einen anderen Urlaubsort fahren sollte. Das Herzflimmern selbst wird von dem Nordseeliebhaber nicht wahrgenommen (nur auf dem EKG erkennbar) und als Medikamente kommen Marcumar und Amiodaron zum Einsatz, wie er uns in einer E-Mail schreibt.
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Experten-Antwort:
Da Sie erfreulicherweise keine Beschwerden durch das Vorhofflimmern haben, sollten Sie auch möglichst wenig Einschränkungen in Ihrem täglichen Leben akzeptieren. Dies gilt auch für die Wahl Ihres Urlaubsortes.
Darüber hinaus gibt es in der medizinischen Fachliteratur keine Hinweise, dass sich Vorhofflimmern oder auch andere Herzrhythmusstörungen unter dem Einfluss des Reizklimas an der Nordsee verschlechtern. Ich würde Ihrem Gefühl – Sie schreiben, dass Sie sich an der Nordsee und auf den Inseln stets besonders wohl fühlen – in diesem Fall auch mehr Bedeutung beimessen als irgendwelchen eventuellen Statistiken.
Experte
Dr. med. Frank Sonntag ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Zu den Schwerpunkten des Kardiologen und Sportmediziners zählt u. a. der Einfluss von Bewegung auf Herzerkrankungen.
Stellen Sie Ihre Frage

Helmut H. Schortens
Ich lebe mit Schrittmacher und Defi seit 5 Jahren an der Nordsee hatte noch nie irgendwelche Probleme damit.
G. H. Meerane
Ich fahre schon viele Kahre an die Nordsee habe Herzrythmusatöhrungen mit Defi und ich fühle mich dort sehr wohl und es geht dem Herzen besser.
Friedhelm P. Marl
Habe in meinem Urlaub auf der Insel Sylt mit 64 Jahren eine ischämische Attacke durchlebt. Etwa 3 Monate später kam es zu zwei folgeschweren Schlaganfällen. Persönlich führe ich das aufs Reizklima zurück. Nach meinen Schlaganfällen bin ich wieder genesen und medikamentös eingestellt. In diesem Jahr bin ich wieder 1 Woche an der Nordsee gewesen und habe mich dort unruhiger als normal gefühlt. Hinzufügen möchte ich noch das ich ADHS habe, aber hiermit nie in ärztlicher Behandlung gewesen bin.