Neue Wege in der Erforschung der Volkskrankheit
Etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Vorhofflimmern. Damit ist die Erkrankung bereits heute eine der häufigsten Ursachen für Arztbesuche oder Krankenhausaufenthalte – Tendenz steigend. Die individuellen Auswirkungen von Vorhofflimmern können zum Teil gravierend sein und von Herzrasen und Atemnot bis hin zu Herzschwäche und Schlaganfällen reichen. Ein neuartiger Ansatz in der Erforschung der Ursachen dieser Volkskrankheit liegt hierbei in der Entschlüsselung der Darmflora. Durch genauere Erforschung der Krankheitsursachen wollen Forscher zu neuen Möglichkeiten der Vorbeugung und Behandlung kommen. Die Deutsche Herzstiftung unterstützt das Forschungsprojekt mit dem Titel "Das intestinale Mikrobiom im Kontext von humanem Vorhofflimmern“ mit 57.000 Euro. Projektlleiter ist Dr. med. Christian Wächter von der Philipps-Universität Marburg.

Innovative Forschungs-Methode: Die Nano-Poren-Sequenzierung
Die genaue Zusammensetzung der Darmbakterien wird durch eine neuartige Sequenziertechnik ermittelt: Die Erbsubstanz aus speziell aufbereiteten Stuhlproben erzeugt beim Durchtritt durch nano-metergroße Poren elektrische Signale, die präziseste Aussagen über Art und Anzahl der enthaltenen Bakterien erlauben. Mit dieser Methode lässt sich gezielt nach Störungen in der Darmflora und nach niederschwelligen Entzündungsherden fahnden, beides Faktoren, die das Auftreten von Vorhofflimmern begünstigen bzw. beeinflussen können.
Neue Erkenntnisse über Wechselwirkungen Darm – Immunsystem – Vorhofflimmern
Die so gewonnenen Informationen über die Darmbewohner sollen helfen, direkte und indirekte Wechselwirkungen von Darm, Immunsystem und Herz zu identifizieren. So könnten grundlegende Erkenntnisse für die Entwicklung völlig neuer Ansätze zur Vorbeugung und Behandlung der Volkskrankheit Vorhofflimmern erzielt werden.
Mehr Forschung heißt: Mehr Hoffnung!
Dr. med. Christian Wächter
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Herz außer Takt: Vorhofflimmern (2018)
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