Sprechstundenfrage

Senkt Rote Bete-Saft den Blutdruck?

Kann man zur Blutdrucksenkung auch einfach Rote Bete-Saft trinken? Zu diesem Thema ging eine interessante Frage in der Herzstiftungs-Sprechstunde ein. Die Antwort, die wir auch in HERZ heute 1/2011 abgedruckt haben, gibt Prof. Dr. med. Dieter Klaus vom Wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung.

Die Sprechstundenfrage im Wortlaut:

Stimmt es, dass täglich ½ Liter Rote Bete-Saft den Blutdruck senkt? Welche Nebenwirkungen gibt es? Ist eine Daueranwendung ratsam? (Olga S., Ohrdruf)

Experten-Antwort:

Eine englische Studie bei 14 (!) Freiwilligen hat gezeigt, dass das Trinken von ½ Liter Rote Bete-Saft den systolischen Blutdruck 24 Stunden lang um etwa 5 mmHg senkt.

Der Effekt beruht darauf, dass Rote Bete Nitrate enthalten, die durch den Speichel zu Nitrit reduziert werden, was die Gefäße erweitert und dadurch den Blutdruck senkt.

Langzeituntersuchungen über die Blutdruckeffekte von Rote-Bete-Saft bei Hochdruckkranken sind mir nicht bekannt. Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten. Daher kann man das Trinken von Rote-Bete-Saft einem Hochdruckkranken nur als Versuch einer ergänzenden Maßnahme empfehlen.

Als alleinige Therapie dürfte Rote-Bete-Saft für eine Senkung des Blutdrucks bei Hochdruck nicht ausreichen – wie dies auch für den Genuss dunkler Schokolade oder das Trinken von Hibiskustee gilt, die ebenfalls den Blutdruck leicht senken.

Als nichtmedikamentöse und langfristig erfolgreiche Maßnahme haben sich zur Blutdrucksenkung dagegen in vielen Studien Gewichtsabnahme bei Übergewicht, viel Bewegung, wenig Alkohol sowie eine kochsalzbeschränkte Ernährung bewährt.

Besonders auf die Beschränkung der Kochsalzaufnahme wird viel zu wenig geachtet. Salz kann eingespart werden, wenn Fertigprodukte, Pökelwaren und Fischmarinaden gemieden, Schinken, Wurst und Käse sparsam konsumiert werden und wenn beim Kochen möglichst kein Salz, sondern Gewürze (kochsalzfrei!) verwendet werden. Auch sollte man darauf verzichten nachzusalzen. So kann beim Hochdruckkranken durch Reduktion der Kochsalzaufnahme auf 6 g am Tag (im Durchschnitt werden heute 10-15 g aufgenommen) ein Abfall des systolischen Blutdrucks von etwa 5-7 mmHg erreicht werden.

Die Mittelmeerküche (viel Obst und Gemüse, fettarme Milchprodukte, wenig rotes Fleisch, mehr Fisch) senkt nachweislich über lange Zeit einen erhöhten Blutdruck in gleichem Ausmaß. Sie ist ebenfalls kochsalzarm.

Experte

Prof. Dr. med. Dieter Klaus

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11 Kommentare
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L. Wolf Chemnitz

Danke für den Artikel.
Wie sehen Sie den hohen Zuckeranteil im Rote Bete Saft?
MfG Wolf

Witold L. Siegen

Lieber Leser muss hier unbedingt meine Erfahrungen schildern...bin 46 normalgewichtig...hatte letztes Jahr eine fettleber..und ein Wert von 300!! Normal ist um die 140..Blutdruck 135 zu 98...vorallem der zweite Wert machte mir Sorgen.Seit Anfang des Jahres trinke ich 6 mal die Woche einen halben Liter rote Beetesaft...war gestern wieder beim Arzt wegen meinen Blutwerten...um es kurz zu machen..leberwert auf..116 gesunken!!Blutdruck 128 zu 75...wenn das kein Erfolg ist?habe kein Sport oder sowas getrieben..ein angenehmer Nebeneffekt...mein Stuhlgang ist wieder regelmäßig..leide nicht mehr an Verstopfung..Kann allen nur empfehlen dieses Gemüse täglich zu verzehren...

Helga K. Vlotho

Danke für Ihren Bericht, er hat mir sehr geholfen. Auch das Thema über Salz, es bleibt doch sehr viel Wasser im Körper und schon muss man Wassertabletten nehmen. Vielen Dank dafür.

Marion M. Nordenham

Ich fasse mich kurz. Mein Blutdruck hat sich durch das Trinken von rote Beetesaft zu meiner Zufriedenheit verbessert Trinke jeden Tag ein großes Glas rote Beetesaft. Ich kann das nur weiter empfehlen

Klaus-Peter B. Nauen

Ich esse sehr gern Rote Beete, danke für die Bestätigung, dass dies nur gut sein kann....bleiben auch Sie alle gesund! Freundliche Grüsse aus Nauen

Anonymer Gast

Sehr gut und verständlich erklärt! Danke!

Manfred R. Saarbrücken

Ich trinke schon 2 Jahre morgens 1 Glas rote Beetesaft. Ich konnte eine leichte Senkung des Blutdrucks feststellen!

Karl E. Oderwitz

Hallo, den Beitrag fand ich persönlich super. Er bestätigte mir, meine selbst aufgelegte Einnahme von Blutdruckmedikamenten. Ich sollte eigentlich früh und abends eine Blutdruck senkende Tablette einnehmen. Da ich kein Freund von Tabletten bin, nehme ich nur früh ein Blutdrucktablette ein. Danach trinke ich im Laufe des Tages zwei Gläser Rote Beetesaft und nehme ein Kapsel Hibiskusblüten und eine Kapsel Calium ein. Mein Blutdruck ist TOP. Leider schaffen es die Kapseln und der Rote Beetesaft allein nicht, den Blutdruck zu senken. Genauso wie es in ihren Beitrag steht. Das freut mich.

Uwe

Es ist immer wieder interessant zu sehen, was für ein Ergebnis in ganz bestimmten Studien, zu Tage treten. Ich kann nur sagen, "Super, dass ihr hier diese Ergebnisse veröffentlicht und Sie auch noch von Profis gut kommentiert werden".Ich kann mich nur bedanken, für diese ganzen Infos.

Helmut E. Aachen

Ich hatte den Effekt von Rote-Bete-Saft überschätzt. Vielen Dank für die Aufklärung.

Werner K. Nigel

Nach meinen diversen Versuchen mit Rote Beete Saft ein viertel Liter beim Abendessen, allerdings mit zusammen mit 3 Knoblauchzehen, habe ich eine leichte Reduktion des Blutdruckes festgestellt. Da ich fast täglich abends mehrere Zehen Knoblauch esse, hat sich mein Blutdruck nomalisiert.

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