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Loch im Herz: Vorhofseptumdefekt

Lesen Sie hier, ob und wann der Herzfehler behandelt werden muss

Abbildung Vorhofseptumdefekt
© DHS/medicalARTWORK

Beim Vorhofseptumdefekt (ASD, Atriumseptumdefekt) befindet sich ein Loch zwischen den Vorhöfen. Je nach Größe des Lochs gelangt das sauerstoffreiche Blut, das aus der Lunge kommt, nicht vollständig in den Körperkreislauf, sondern erneut in den Lungenkreislauf (sogenannter Shunt). Es hängt vom Ausmaß der Symptome und der Größe des Defekts ab, ob ein Eingriff notwendig ist.

Vorhofseptumdefekt:

Der Vorhofseptumdefekt ist eine Fehlbildung, bei der die Trennwand zwischen den beiden Vorhöfen eine oder mehrere offene Stellen aufweist, durch die ein Teil des sauerstoffreichen Blutes fälschlicherweise vom linken in den rechten Vorhof und weiter zur Lunge zurückfließen kann. Er ist nach dem Kammerscheidewanddefekt der zweithäufigste Herzfehler mit Links-Rechts-Shunt. In vielen Fällen geht die Überdurchblutung der Lungenblutbahn mit einer vermehrten Neigung zu Atemwegsinfekten einher. In sehr seltenen Fällen kann der zusätzliche Blutstrom in die Lunge im Säuglingsalter einen gefährlichen Lungenbluthochdruck verursachen. In etwa 30 Prozent der Fälle ist der Septumdefekt Teil eines komplexeren Herzfehlers.

Lokalisation des Vorhofseptumdefekts

Je nach ihrer Position und Größte teilt man Vorhofseptumdefekte in folgende Typen ein:

  • Vorhofseptumdefekt vom Secundum-Typ (ASD II)
  • Vorhofseptumdefekt vom Primum-Typ (ASD I)
  • Vorhofseptumdefekt vom Sinus-venosus-Typ
  • Vorhofseptumdefekt vom Sinus-coronarius-Typ
  • Persistierendes Foramen ovale, PFO

Klinischer Verlauf beim Vorhofseptumdefekt

Die Leitlinien der Fachgesellschaften empfehlen, dass ein großer Defekt, der schwere Symptome verursacht, frühzeitig verschlossen werden sollte. Bei Kindern ohne oder mit nur leichten Symptomen erfolgt die Behandlung im Kleinkindalter. So wird sichergestellt, dass Spätfolgen wie Herzrhythmusstörungen oder eine Erhöhung des Blutdrucks in der Lunge vermieden werden. Berücksichtigt werden sollte, dass kleinere Defekte sich im Laufe der ersten beiden Lebensjahre noch so stark verkleinern können, dass eine Behandlung nicht erforderlich ist.  Bei der Mehrheit der Vorhofseptumdefekte vom Secundum-Typ (ASD II) ist heute keine Operation am offenen Herzen mehr erforderlich, soweit nicht ein weiterer Herzfehler vorhanden ist. Es genügt ein Katheter-Eingriff. Handelt es sich um eine der übrigen drei Unterformen (Primum-, Sinus-venosus- oder Sinus-coronarius-Typ) ist eine Operation am offenen Herzen erforderlich. Hier erfolgt der Verschluss des Defekts fast immer mit einem Patch (kleiner Gewebelappen).

Experte

Prof. Dr. med. Hans-Heiner Kramer
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